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Über Nacht waren plötzlich die Maurer weg |
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Ein Blick auf die Ketziner Schule im Jahr 1959 |
Vor 50 Jahren wurde der Anbau
an die Ketziner Theodor-Fontane-Oberschule eingeweiht
Zeitverzug auf der Baustelle gab es auch
in den 1960er-Jahren. In Ketzin kam erschwerend hinzu, dass die Arbeiter
für den Mauerbau abgezogen wurde. Nach harten Auseinandersetzungen mit den Planungsbehörden gelang es dem damaligen Direktor Martin Buche, einen Anbau an das große Schulhaus in der heutigen Diesterwegstraße zu bekommen. Bevor es losgehen konnte, musste die Abrissgenehmigung für ein altes Wohnhaus und das Vorkaufsrecht für ein weiteres Haus vorgelegt werden. Dazu kam, dass der Anbau 600 000 Mark kosten sollte, aber vom Staat nur 500 000 Mark eingeplant wurden. Eine für damalige Verhältnisse übliche Praxis. Die stets fehlenden Baukapazitäten in der DDR musste mit freiwilligen Leistungen im Nationalen Aufbauwerk ergänzt werden. Für die Betroffenen bedeutete das zusätzliche Arbeit und setzte ein großes Organisationstalent voraus. In diesem Fall waren es die Schulleitung in Ketzin/Havel und besonders der stellvertretende Direktor Hans-Joachim Krätsch. Schon vor Ende des Schuljahres wurden die
Arbeitsgeräte für die freiwilligen Helfer beschafft. Die von der Stadt
erworbenen alten Gebäude neben der Schule haben Lehrer, Eltern und
Schüler abgerissen, um Baufreiheit zu schaffen. Den Schutt verwendete
man, um die Havelpromenade aufzufüllen. |
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Wo damals eine Polsterei war, steht heute der Anbau |
Trotz vieler Mängel, die nie beseitigt wurden, wurde der Anbau abgenommen. Allerdings fehlte die Inneneinrichtung. Diese war in der Investitionssumme nicht eingeplant. Als die Ketziner sich bemühten, mit eingesparten Mitteln Möbel zu kaufen, legte der Schulrat sein Veto ein und konfiszierte das Geld. Aber die Ketziner fanden einen Weg, sich aus der Bezirksreserve Mobilar zu besorgen. Ab dem Schuljahr 1962/63 begann der Unterricht im neuen Schulanbau.. |
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Inzwischen stehen die nächsten Arbeiten an
der Fontane-Schule bevor. Im Juni 2012 wurden zwei Häuser in der
benachbarten Fischerstraße abgerissen. Eine Voraussetzung, um eine
Brandschutztreppe an das Schulgebäude zu setzen. In den nächsten Jahren soll auch eine moderne Aula entstehen. Während der alte Teil der Oberschule schon eine sanierte, hellgrüne Fassade bekommen hat, "ziert" den Anbau noch der alte Rauputz aus DDR-Zeiten. Das werde sich ändern, verspricht Bürgermeister Bernd Lück, der selbst diese Schule besuchte. |
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